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Großangelegte Suchaktion am Flutkanal in Weiden

Die Suche erstreckte sich vom Stadtbad über anderthalb
Kilometer bis zum Edeldorfer Weg, Höhe Gerüstbau Meyer. Am Ende waren fast 100
Einsatzkräfte im Einsatz: Taucher und Retter der Wasserwacht, Rotes Kreuz plus
Rettungshubschrauber „Christoph 80“, die Polizei mit mehreren Streifen, einem
Mantrailer-Suchhund und dem Polizeihubschrauber „Edelweiß“ sowie die Weidener
Feuerwehr.

Um 11.24 Uhr hatte sich ein Passant bei der Integrierten Leitstelle
Nordoberpfalz gemeldet. Der Fußgänger hatte an der Brücke beim TÜV Gegenstände
gefunden, die ihn beunruhigten. Nach Auskunft von Jürgen Meyer,
stellvertretender Leiter der ILS, handelte es sich um Krücken sowie einen Korb
mit Flaschen, darunter leere Alkoholika. Die Dinge lagen unmittelbar an einem
Trampelpfad, der hinunter zur Naab führt.

Eine Streife der Polizeiinspektion Weiden sah sich die Fundstelle vor Ort an.
Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich eine hilflose Person im Wasser
befindet. Die Beamten entschieden sich daher, eine Suche in Gang zu setzen.
Über mehrere Stunden hinweg durchkämmten Wasserwachtretter und Taucher die Naab
und das Schilf. Sie bildeten Suchketten.

An der Aktion beteiligten sich Wasserwachten aus Weiherhammer, Eschenbach,
Windischeschenbach, Neustadt/WN und Weiden. Vor Ort waren zudem der Technische
Dienst des BRK, zwei Rettungswagen und ein Notarzt. Einsatzleiter der
Wasserwacht war Wolfgang Heibl, den Einsatz des Rettungsdienstes leitete Bertram
Kincl. Insgesamt waren nach Auskunft von Meyer 50 Kräfte des BRK und der
Wasserwacht vor Ort. Dazu kamen 20 Mann der Feuerwehr Weiden unter Leitung von
Stadtbrandrat Richard Schieder.

Die Besatzung des „Christoph 80“ aus Weiden sichtete den Flutkanal aus der
Luft. Der Rettungshubschrauber war zufällig im Rahmen eines anderen Einsatzes
im Anflug zum Klinikum Weiden. Am Nachmittag kam zusätzlich ein Suchhund der
Polizei zum Einsatz. Dabei handelte es sich um einen Mantrailer, der für die
Suche im Wasser ausgebildet ist.

Bei der Polizei ging keine entsprechende Vermisstenmeldung ein. Die ILS
telefonierte im Laufe des Tages die Krankenhäuser und Seniorenheime der Gegend
ab. Auch hier wurde niemand vermisst.

Gegen 15 Uhr gab die Polizei vorsichtig Entwarnung: Der eingesetzte Spürhund
nahm anhand der Fundstücke Witterung auf und lief in Richtung Parkhaus
Ebertstraße und damit weg vom Wasser. Die Polizei ließ noch einmal den eigenen
Hubschrauber „Edelweiß“ kreisen. Gegen 15.30 Uhr wurde die Suche ergebnislos abgebrochen.

Im Stadtbad wurden davon unabhängig mehrere Feste gefeiert. Der Fischereiverein
empfing die Gäste am Nordufer zum Fischerfest. Im Stadtbad organisierte der
Förderverein ein Familienfest. Zudem hat am Samstag am Stadtbad ein Zeltlager
der Oberpfälzer Trachtenjugend mit 300 Teilnehmern begonnen.

Weiden in
der Oberpfalz.

Ein Passant
hat am Sonntag Vormittag gegen 11:30 Uhr in Weiden auf einem parallel zur B22
verlaufenden Teerweg, der vom Edeldorfer Weg in Richtung Spielvereinigung
führt, verschiedene Gegenstände gefunden, vom Besitzer, beziehungsweise der
Besitzerin fehlte jedoch jede Spur. Bei den Fundstücken handelt es sich um 2
silberne Krücken mit schwarzen Griffen, einen geflochtenen Korb mit weißem
Innenfutter, sowie eine Flasche Orangensaft und einen angetrunkenen
Jägermeister.

Da die Polizei nicht ausschließen konnte, dass die Person in den Flutkanal
gefallen ist, wurde der rund einen Kilometer lange Bereich zwischen dem
Stadtbad und einer östlich der B22 gelegenen Gerüstbaufirma abgesucht. In die
Suchaktion waren mehrere Polizeistreifen, ein Rettungshubschrauber, am
Nachmittag dann ein Polizeihubschrauber, die Feuerwehr und mehrere

Einheiten
der Wasserwacht und des Rettungsdienstes eingebunden. Insgesamt kamen über 70
Kräfte zum Einsatz.

Dabei wurden sowohl die Uferbereiche als auch der Kanal selber abgesucht,
bisheriger Stand 15:30 Uhr, ohne Ergebnis. Ein Diensthund der Polizei, der am
frühen Nachmittag zum Einsatz kam konnte dann anhand der Fundstücke eine
Witterung aufnehmen, welche in Richtung Parkhaus an der Friedrich-Ebert-Straße
führte, wo sich jedoch die Spur verlor.

Am Montag gegen 15:00 Uhr
erschienen zwei junge Männer bei der Polizeiinspektion in Weiden. Einer
von ihnen, ein 17 jähriger aus Weiden gab gegenüber den Beamten dann
kleinlaut an, dass er derjenige sei, der seine Krücken am Stadtbad
stehen hat lassen. Am Samstag Abend habe er mit Freunden etwas gefeiert
und auch Bier sei dabei reichlich geflossen. Im Laufe des Abends habe er
dann Streit mit seiner Freundin bekommen und als diese weg lief sei er
ihr hinterher, ohne
an seine
Krücken zu denken. Als er die Krücken am nächsten Tag holen wollte,
waren diese aber bereits weg. Durch die Medien habe er dann mitbekommen,
was seine Krücken ausgelöst haben. Da er sicher war, die Weidener
Polizei würde ihn sowieso ermitteln, wollte er sich gleich selber
stellen. Die Beamten im Polizeipräsidium prüfen nun , ob er die Kosten
für den Einsatz möglicherweise übernehmen muss.